Erdgas strömt aus dem Bohrloch mittels natürlicher Energie. Die Erdgasförderung wird in Amerika, Europa, Afrika und in anderen Regionen betrieben. Ein Fünftel der weltweiten Gesamtausbeute fällt auf Gazprom.
Gewinnung «ins Blinde hinein»
Erdgas ist in ganz kleinen Poren einiger Gesteine eingeschlossen. Erdgas kann sich in verschiedenen Tiefen — von 1000 Metern bis zu mehreren Kilometern — finden. Wenn nach geologischen Erkundungsarbeiten feststeht, wo sich die Gaslagerstätten genau befinden, beginnt der Gasgewinnungsprozess, d.h. die Ausbringung von Gas aus dem Inneren, die Gassammlung und —aufbereitung zum Transport.
Die Hauptbesonderheit der Gasgewinnung im Vergleich zur Förderung fester Rohstoffe besteht darin, dass Gas in allen Phasen — von der Ausbringung aus der Schicht bis zum Eintreffen beim Abnehmer — in hermetischen Konstruktionen bleibt.
Bohrungen
Gas wird aus dem Inneren mittels extra gebohrter Löcher ausgebracht, die Förderbohrungen bzw. Betriebsbohrungen heißen. Übrigens gibt es sehr viele Arten von Bohrlöchern — sie werden nicht nur für die Förderung, sondern auch für die Erkundung des geologischen Aufbaus des Erdinneren, für die Suche nach neuen Vorkommen, für Hilfsarbeiten etc. eingesetzt.
«Treppen-Bohrungen» — wozu?
Die Röhre, die zur Befestigung der Bohrlochwandungen eingesetzt werden, können ineinander eingelegt werden — nach dem s.g. Fernrohr-Prinzip. So nehmen sie viel weniger Platz in Anspruch und können einfacher aufbewahrt werden.
Der Druck muss gleichmäßig verteilt werden.
Förderbohrlöcher werden auf dem ganzen Gelände eines Vorkommens gesetzt, damit der Schichtendruck gleichmäßig sinkt.
Ein Bohrloch kann eine Tiefe von 12 km erreichen. Diese Tiefe kann für die Erforschung der Erdkruste genutzt werden.
Der Bohrhohlraum wird mit speziellen Rohrsträngen befestigt und betoniert.
Nach dem Bohrloch
Erdgas strömt zur Oberfläche mittels natürlicher Energie — es strebt in die Zone mit dem niedrigsten Druck. Da das aus einem Bohrloch gewonnene Erdgas viele Beimischungen enthält, wird es zuerst zur Aufbereitung befördert. An einigen Vorkommen werden die Anlagen zur komplexen Gasaufbereitung gebaut, in einigen anderen Fällen gelangt das Gas aus einem Bohrloch direkt zum Gasverarbeitungswerk.
Ausgebeutete Mengen
Heute entfallen auf Gazprom 78% der russischen und 15% der internationalen Gasausbeute.
In der nachfolgenden Tabelle sind die ausgebeuteten Mengen von Gas in der ganzen Welt, in ganz Russland und die von Gazprom gegenüber gestellt:
Die ganze Welt, Mrd. m3
Russland, Mrd. m3
Gazprom, Mrd. m3
2001
2493
581
512
2002
2531
595
525,6
2003
2617
620
547,6
2004
2692
633
552,5
2005
2768
641
555
2006
2851
656
556
2007
2951
654
548,6
2008
3065
665
549,7
2009
2976
584
461,5
2010
3193
649
508,6
Die Daten über die internationale Gasausbeute sind dem BP-Bericht entnommen.
Die Daten über die russische Gasausbeute sind den Berichten des Föderalen Dienstes für Staatsstatistik, der Zentralen Dispatcher-Verwaltung des Brennstoff- und Energiekomplexes und des Ministeriums für Energie der RF entnommen.
Das Gas wird komprimiert, um sein Volumen zu reduzieren. Komprimiertes Erdgas ist außerdem viel umweltfreundlicher als Erdöl. In Russland soll es allmählich Erdöl ersetzen.
Erdgas kann nicht aus allen Typen von Lagerstätten gewonnen werden; besonders aussichtsreich für ihre Gewinnung sind Kohlen, die eine Zwischenlage zwischen Braunkohle und Anthrazitkohle bilden. An solcher Kohle reich ist z.B. Kusbass.